Urteil des VG Minden vom 19.06.2009

VG Minden: vergütung, vorverfahren, anwaltskosten, ausgleichung, widerspruchsverfahren, datum

Verwaltungsgericht Minden, 10 K 38/09
Datum:
19.06.2009
Gericht:
Verwaltungsgericht Minden
Spruchkörper:
UdG
Entscheidungsart:
Beschluss
Aktenzeichen:
10 K 38/09
Tenor:
Auf Antrag 291/0810 vom 03.03.2009 i.d.F. vom 07.05.2009 werden die
nach dem Beschluss des Verwaltungsgerichts Minden vom 20.02.2009
von der Beklagten an
zu erstattenden und bereits mitgeteilten Kosten auf
289,15 EUR
(in Worten: Zweihundertneunundachtzig 15/100 EUR)
nebst Zinsen in Höhe von 5 vom Hundert über dem Basiszinssatz ab
05.03.2009 festgesetzt.
Gründe:
1
Die Festsetzung erfolgt gemäß §§ 164, 166 der Verwaltungsgerichtsordnung (VwGO),
126 ZPO und § 164 VwGO i.V.m. § 9 BerHG.
2
Berechnung des Festsetzungsbetrags - vgl. Aktenvermerk vom 14.04.2009:
3
A. Wahlanwaltsvergütung ohne Beratungshilfe:
4
1,3 GG n. Nr. 2300 VV RVG: 391,30 EUR Pauschale Nr. 7002 VV RVG: 20,00 EUR 19
% Umsatzsteuer Nr. 7008 VV RVG: 78,15 EUR 489,45 EUR
5
0,65 VG n. Nr. 3100 VV RVG i.V.m. Vorbemerkung 3 Abs. 4 VV RVG: 195,65 EUR
Pauschale Nr. 7002 VV RVG: 20,00 EUR 19 % Umsatzsteuer Nr. 7008 VV RVG: 40,97
EUR 256,62 EUR
6
489,45 EUR + 256,62 EUR= 746,07 EUR
7
B. Gezahlte Beratungshilfe und zu zahlende PKH-Vergütung
8
Vorverf.
9
Kl.: Beratungshilfe: 99,96 EUR
10
PKH 1. Instanz: 0,65 VG n. Nr. 3100 VV RVG i.V.m. Vorbemerkung 3 Abs. 4 VV RVG:
142,35 EUR Pauschale Nr. 7002 VV RVG: 20,00 EUR 19 % Umsatzsteuer Nr. 7008 VV
RVG: 30,85 EUR 193,20 EUR
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99,96 EUR + 193,20 EUR= 293,16 EUR
12
C. Ausgleichung ohne Beratungshilfe:
13
Vorverfahren: Anwaltskosten des Kl.: 489,45 EUR Bekl.: 20,00 EUR 509,45 EUR
14
Bekl. trägt 1/2: 245,73 EUR ./. eigener: 20,00 EUR 225,73 EUR
15
Die Wahlanwaltsvergütung im Vorverfahren: 489,45 EUR Ist durch Zahlung der
Beratungshilfe in Höhe von: 99,98 EUR gedeckt. Die insoweit offene Restvergütung
beträgt 389,47 EUR.
16
Der von der Beklagten für das Vorverfahren zu erstattende Betrag von 225,73 EUR ist
daher zugunstend des Anwaltes festzusetzen - vgl. § 59 Abs. 1, 3 RVG.
17
1. Instanz: Anwaltskosten des Kl.: 256,62 EUR Bekl.: 20,00 EUR 276,62 EUR
18
Bekl. trägt 1/2: 138,31 EUR ./. eigener: 20,00 EUR 118,31 EUR
19
Die Wahlanwaltsvergütung 1. Instanz: 256,62 EUR ist durch Zahlung der PKH-
Vergütung in Höhe von 193,20 EUR gedeckt. Festzusetzen sind zugunsten des
Anwaltes für die 1. Instanz restliche 63,42 EUR.
20
Der von der Beklagten zu erstattende Mehrbetrag (118,31 EUR - 63,42 EUR=) 54,89
EUR geht nach § 59 Abs. 1 RVG auf die Landeskasse über.
21
Festzusetzender Gesamtbetrag (225,73 EUR + 63,42 EUR=) 289,15 EUR.
22
Abschrift des Aktenvermerks vom 14.04.2009
23
V e r m e r k :
24
I.
25
Sachverhalt:
26
Im Widerspruchsverfahren wurde der Kläger anwaltlich im Rahmen der Beratungs-hilfe
vertreten. In dem sich anschließenden gerichtliche Verfahren wurde ihm sein Anwalt im
Wege der PKH beigeordnet.
27
Nach dem gerichtlichen Beschluss vom 20.02.2009 tragen der Kläger und die Beklagte
die Kosten des Verfahrens je zur Hälfte.
28
Streitwert: 5.000 EUR.
29
Der Anwalt hat bisher 99,96 EUR Beratungshilfevergütung erhalten.
30
II.
31
Feststellung:
32
Es gibt keine Vorschrift, die den Anwalt verpflichtet, von seinen Rechten aus § 9 BerHG
Gebrauch zu machen.
33
Folglich kann er sowohl seine PKH-Vergütung als auch seine Wahlanwaltsver-gütung
1. Instanz allein unter Berücksichtigung der anzurechnenden Beratungs-hilfeanteile
geltend machen bzw. zur Ausgleichung anmelden.
34
Daraus folgt:
35
III.
36
A. An den Anwalt zu zahlende Beratungshilfe + PKH-Vergütung, sofern der Anwalt von
seinen Rechten nach § 9 BerHG keinen Gebrauch macht:
37
Vorverf.
38
Kl.: Beratungshilfe: 99,96 EUR
39
PKH 1. Instanz: 1,3 VG n. Nr. 3100 VV RVG ./. 35 EUR n. Nr. 2603 Abs. 2 VV RVG:
249,70 EUR Pauschale Nr. 7002 VV RVG: 20,00 EUR 19 % Umsatzsteuer Nr. 7008 VV
RVG: 51,24 EUR 320,94 EUR
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99,96 EUR + 320,94 EUR= 420,90 EUR B. Berechnung der Wahlanwaltsvergütung 1.
Instanz sofern der Anwalt von seinen Rechten nach § 9 BerHG keinen Gebrauch macht:
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1,3 VG n. Nr. 3100 VV RVG ./. 35 EUR n. Nr. 2603 Abs. 2 VV RVG: 356,30 EUR
Pauschale Nr. 7002 VV RVG: 20,00 EUR 19 % Umsatzsteuer Nr. 7008 VV RVG: 71,50
EUR 447,80 EUR
42
C. Ausgleichung der Wahlanwaltsvergütung 1. Instanz, sofern der Anwalt von seinen
Rechten nach § 9 BerHG keinen Gebrauch macht unter Berücksichtigung der gezahlten
Beratungshilfe: Vorverfahren: Beratungshilfe für den Kl.: 99,96 EUR Bekl.: 20,00 EUR
119,96 EUR
43
Bekl. trägt 1/2: 59,98 EUR ./. eigener: 20,00 EUR 39,98 EUR
44
Die von der Beklagten für das Vorverfahren zu erstattenden 39,98 EUR gehen nach §
59 Abs. 1, 3 RVG auf die Landeskasse über.
45
1. Instanz: Wahlanwaltskosten Kl.: 447,80 EUR Bekl.: 20,00 EUR 467,80 EUR
46
Bekl. trägt 1/2: 233,90 EUR ./. eigener: 20,00 EUR 213,90 EUR
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Die Wahlanwaltsvergütung 1. Instanz: 447,80 EUR ist durch Zahlung der PKH-
Vergütung in Höhe von 320,94 EUR gedeckt. Festzusetzen sind zugunsten des
Anwaltes restliche 126,86 EUR.
48
Der von der Beklagten zu erstattende Mehrbetrag (213,90 EUR - 126,86 EUR=) 87,04
EUR geht nach § 59 Abs. 1 RVG auf die Landeskasse über.
49
IV.
50
1. Zwischenergebnis:
51
Der Anwalt kann danach für seine Bemühungen in dieser Angelegenheit die folgende
Gesamtvergütung realisieren:
52
a) Beratungshilfe: 99,98 EUR b) PKH-Vergütung: 320,94 EUR c) Kostenfestsetzung:
126,86 EUR 547,78 EUR.
53
V.
54
Im Folgenden soll geklärt werden , ob und ggf. welche Auswirkungen es hätte, wenn der
Anwalt von seinen Rechten aus § 9 BerHG Gebrauch machen würde.
55
VI.
56
A. Wahlanwaltsvergütung ohne Beratungshilfe:
57
1,3 GG n. Nr. 2300 VV RVG: 391,30 EUR Pauschale Nr. 7002 VV RVG: 20,00 EUR 19
% Umsatzsteuer Nr. 7008 VV RVG: 78,15 EUR 489,45 EUR
58
0,65 VG n. Nr. 3100 VV RVG i.V.m. Vorbemerkung 3 Abs. 4 VV RVG: 195,65 EUR
Pauschale Nr. 7002 VV RVG: 20,00 EUR 19 % Umsatzsteuer Nr. 7008 VV RVG: 40,97
EUR 256,62 EUR
59
489,45 EUR + 256,62 EUR= 746,07 EUR
60
B. Gezahlte Beratungshilfe und zu zahlende PKH-Vergütung
61
Vorverf.
62
Kl.: Beratungshilfe: 99,96 EUR
63
PKH 1. Instanz: 0,65 VG n. Nr. 3100 VV RVG i.V.m. Vorbemerkung 3 Abs. 4 VV RVG:
142,35 EUR Pauschale Nr. 7002 VV RVG: 20,00 EUR 19 % Umsatzsteuer Nr. 7008 VV
RVG: 30,85 EUR 193,20 EUR
64
99,96 EUR + 193,20 EUR= 293,16 EUR
65
C. Ausgleichung ohne Beratungshilfe:
66
Vorverfahren: Anwaltskosten des Kl.: 489,45 EUR Bekl.: 20,00 EUR 509,45 EUR
67
Bekl. trägt 1/2: 245,73 EUR ./. eigener: 20,00 EUR 225,73 EUR
68
Die Wahlanwaltsvergütung im Vorverfahren: 489,45 EUR Ist durch Zahlung der
Beratungshilfe in Höhe von: 99,98 EUR gedeckt. Die insoweit offene Restvergütung
beträgt 389,47 EUR.
69
Der von der Beklagten zu erstattende Betrag von 225,73 EUR ist daher zugunstend des
Anwaltes festzusetzen - vgl. § 59 Abs. 1 , 3 RVG.
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1. Instanz: Anwaltskosten des Kl.: 256,62 EUR Bekl.: 20,00 EUR 276,62 EUR
71
Bekl. trägt 1/2: 138,31 EUR ./. eigener: 20,00 EUR 118,31 EUR
72
Die Wahlanwaltsvergütung 1. Instanz: 256,62 EUR ist durch Zahlung der PKH-
Vergütung in Höhe von 193,20 EUR gedeckt. Festzusetzen sind zugunsten des
Anwaltes restliche 63,42 EUR.
73
Der von der Beklagten zu erstattende Mehrbetrag (118,31 EUR - 63,42 EUR=) 54,89
EUR geht nach § 59 Abs. 1 RVG auf die Landeskasse über.
74
VII.
75
2. Zwischenergebnis:
76
Der Anwalt kann danach für seine Bemühungen in dieser Angelegen-heit die folgende
Gesamtvergütung realisieren, wenn er von seinen Rechten nach § 9 BerHG Gebrauch
macht:
77
a) Beratungshilfe: 99,98 EUR b) Festsetzung nach § 9 BerHG: 225,73 EUR c) PKH-
Vergütung: 193,20 EUR c) Kostenfestsetzung nach § 126 ZPO: 63,42 EUR 582,33 EUR
78
VIII.
79
Auswirkungen auf die aus der Landeskasse zu zahlenden Kosten:
80
A. ohne § 9 BerHG:
81
a) Beratungshilfe: 99,98 EUR ./. Erstattung Beklagte: 39,98 EUR 60,00 EUR
82
b) PKH-Vergütung: 320,94 EUR ./. Erstattung Beklagte: 87,04 EUR 233,90 EUR
83
60,00 EUR + 233,90 EUR= 293,90 EUR.
84
B. mit § 9 BerHG:
85
a) Beratungshilfe: 99,98 EUR
86
b) PKH-Vergütung: 193,20 EUR ./. Erstattung Beklagte: 54,89 EUR 138,31 EUR
87
99,98 EUR + 138,31 EUR= 238,29 EUR.
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Minden, 14. April 2009
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Regierungsamtmann
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