Urteil des BVerwG vom 28.07.2005
Rückforderung
BUNDESVERWALTUNGSGERICHT
BESCHLUSS
BVerwG 5 B 126.04
OVG 14 A 3559/02
In der Verwaltungsstreitsache
hat der 5. Senat des Bundesverwaltungsgerichts
am 28. Juli 2005
durch den Vorsitzenden Richter am Bundesverwaltungsgericht Dr. S ä c k e r
und die Richter am Bundesverwaltungsgericht Dr. R o t h k e g e l und
Prof. Dr. B e r l i t
beschlossen:
Die Beschwerde des Klägers gegen die Nichtzulassung der Re-
vision in dem Urteil des Oberverwaltungsgerichts für das Land
Nordrhein-Westfalen vom 12. August 2004 wird verworfen.
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Der Kläger trägt die Kosten des Beschwerdeverfahrens.
Der Streitwert wird für das Beschwerdeverfahren auf 4 120,97 €
(entspricht 8 059,91 DM) festgesetzt.
G r ü n d e :
Die allein auf die Behauptung einer Divergenz i.S.v. § 132 Abs. 2 Nr. 2 VwGO ge-
stützte Beschwerde gegen die Nichtzulassung der Revision im angefochtenen Urteil
ist nicht zulässig; denn eine Abweichung im Sinne jener Bestimmungen ist nicht in
der den Anforderungen aus § 133 Abs. 3 Satz 3 VwGO genügenden Weise dargetan.
Divergenz bedeutet Widerspruch im abstrakten Rechtssatz. Zu einer ordnungsge-
mäßen Darlegung dieser Voraussetzung gehört deshalb die Bezeichnung eines im
anzufechtenden Urteil aufgestellten abstrakten Rechtssatzes, der in Anwendung
derselben Rechtsvorschrift einem im herangezogenen Urteil (hier: Urteil des Bun-
desverwaltungsgerichts vom 17. August 1995 - BVerwG 3 C 17.94 - BVerwGE 99,
109) aufgestellten abstrakten Rechtssatz widerspricht (stRspr; vgl. z.B. BVerwG, Be-
schluss vom 4. Oktober 1999 - BVerwG 1 B 55.99 - NVwZ 2000, 193; Beschluss vom
26. Juni 1995 - BVerwG 8 B 44.95 - Buchholz 310 § 132 Abs. 2 Ziff. 2 VwGO Nr. 2;
BSG, Beschluss vom 29. November 1989 - 7 BAr 130/88 - SozR 1500 § 160a SGG
Nr. 67). Nach § 133 Abs. 3 Satz 3 VwGO ist deshalb die Gegenüberstellung der
voneinander abweichenden abstrakten Rechtssätze unverzichtbar (vgl. z.B. BVerwG,
Beschluss vom 20. Dezember 1995 - BVerwG 6 B 35.95 - Buchholz a.a.O., § 132
Abs. 2 Ziff. 1 VwGO Nr. 9). Daran fehlt es hier. Die Beschwerde macht lediglich
geltend, das genannte Urteil des Bundesverwaltungsgerichts sei "unrichtig an-
gewandt", weil "die Doppelwirkung zwischen Aufhebung des Verwaltungsakts und
Rückforderung der Leistung nicht berücksichtigt" worden sei. Mit der Behauptung
einer fehlerhaften Rechtsanwendung auf den konkreten Einzelfall kann eine Abwei-
chungsrüge jedoch nicht begründet werden (stRspr; vgl. z.B. BVerwG, Beschluss
vom 9. Oktober 1998 - BVerwG 4 B 98.98 - NVwZ 1999, 183; Beschluss vom
12. Dezember 1991 - BVerwG 5 B 68.91 - Buchholz a.a.O., § 132 VwGO Nr. 302).
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Die Kostenentscheidung beruht auf § 154 Abs. 2 VwGO, die Streitwertfestsetzung
auf § 47 Abs. 3, § 52 Abs. 1, § 72 Nr. 1 GKG i.d.F. des Kostenrechtsmodernisie-
rungsgesetzes vom 5. Mai 2004 (BGBl I S. 718).
Dr. Säcker Dr. Rothkegel Prof. Dr. Berlit