Urteil des BVerfG vom 26.09.2001

BVerfG: verfassungsbeschwerde, anerkennung, bundesamt, afghanistan, billigkeit, bekanntmachung, hauptsache, copyright, presse, organisation

Entscheidungen
BUNDESVERFASSUNGSGERICHT
- 2 BvR 1345/98 -
In dem Verfahren
über
die Verfassungsbeschwerde
des afghanischen Staatsangehörigen
1. des Herrn S...,
2. der Frau S...
- Bevollmächtigte:
Rechtsanwälte Bernd Waldmann-Stocker und Koll.,
Papendiek 24-26, 37073 Göttingen -
gegen
a)
das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts vom 19. Mai 1998 - BVerwG 9 C 46.97 -,
b)
das Urteil des Verwaltungsgerichts Braunschweig vom 7. November 1995 - 6 A
61245/94 -,
c)
den Bescheid des Bundesamtes für die Anerkennung ausländischer Flüchtlinge vom
7. Juli 1994 - G 1861527-423 -
hier: Auslagenerstattung nach Erledigung der Hauptsache
hat die 1. Kammer des Zweiten Senats des Bundesverfassungsgerichts durch die Richter
Sommer,
Broß,
Mellinghoff
gemäß § 93d Abs. 2 Satz 1 BVerfGG in der Fassung der Bekanntmachung vom 11. August 1993 (BGBl I S. 1473) am
26. September 2001 einstimmig beschlossen:
Die Bundesrepublik Deutschland hat den Beschwerdeführern die notwendigen Auslagen des Verfassungsbeschwerde-
Verfahrens zu erstatten.
Gründe:
1
Der Antrag auf Anordnung der Erstattung der notwendigen Auslagen ist gemäß § 34a Abs. 3 BVerfGG begründet.
2
Das Bundesamt für die Anerkennung ausländischer Flüchtlinge hat nach Korrektur des Maßstabs für die Beurteilung
der (Quasi-)Staatlichkeit einer Verfolgung in Afghanistan durch den Beschluss der 1. Kammer des Zweiten Senats
des Bundesverfassungsgerichts vom 10. August 2000 - 2 BvR 260 und 1353/98 - (NVwZ 2000, S. 1165) und die
Urteile des Bundesverwaltungsgerichts vom 20. Februar 2001 - 9 C 20 und 21.00 - (DVBl 2001, S. 997 <1000>) einen
positiven Folgebescheid erlassen und somit der Beschwer abgeholfen. Es entspricht deshalb der Billigkeit, den
Beschwerdeführern die Erstattung ihrer Auslagen in gleicher Weise zuzubilligen, wie wenn ihrer
Verfassungsbeschwerde stattgegeben worden wäre (vgl. BVerfGE 85, 109 <114 ff.>; 87, 394 <398>).
3
Diese Entscheidung ist unanfechtbar.
Sommer
Broß
Mellinghoff