Urteil des BGH vom 12.06.2006

BGH (erlass, zpo, wiederholungsgefahr, begründung, raum, zeitpunkt, fortbildung, sicherung, beschwerde, rückabwicklung)

BUNDESGERICHTSHOF
BESCHLUSS
XI ZR 233/06
vom
25. September 2007
in dem Rechtsstreit
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Der XI. Zivilsenat des Bundesgerichtshofs hat am 25. September 2007
durch den Vorsitzenden Richter Dr. h.c. Nobbe, den Richter Dr. Joeres,
die Richterin Mayen und die Richter Dr.
Ellenberger und
Prof. Dr. Schmitt
beschlossen:
Die Beschwerde der Beklagten gegen die Nichtzulas-
sung der Revision in dem Urteil des 6. Zivilsenats des
Oberlandesgerichts Stuttgart vom 12. Juni 2006 wird
auf ihre Kosten zurückgewiesen, weil die Rechtssache
keine grundsätzliche Bedeutung hat und die Fortbil-
dung des Rechts sowie die Sicherung einer einheitli-
chen Rechtsprechung eine Entscheidung des Revisi-
onsgerichts nicht erfordern (§ 543 Abs. 2 Satz 1 ZPO).
Eine Divergenz zur Rechtsprechung des Bundesge-
richtshofs lag im maßgeblichen Zeitpunkt der Einle-
gung der Nichtzulassungsbeschwerde nicht vor. So-
weit das Berufungsurteil davon ausgeht, im Rahmen
der Rückabwicklung nach § 3 HWiG sei kein Raum für
eine Berücksichtigung der ersparten Steuern, steht es
zwar in Widerspruch zu dem nach Erlass des Beru-
fungsurteils ergangenen Urteil des erkennenden Se-
nats vom 24. April 2007 (XI ZR 17/06, WM 2007,
1173 ff., Tz. 23 ff.) und ist nach der nunmehr gelten-
den Rechtsprechung fehlerhaft. Insoweit fehlt es aber
an einer Wiederholungsgefahr. Das Berufungsurteil
entspricht der damaligen - mittlerweile aufgegebenen -
Rechtsprechung des II. Zivilsenats des Bundesge-
richtshofs (Urteile vom 14. Juni 2004 - II ZR 385/02,
WM 2004, 1527, 1529, vom 18. Oktober 2004 - II ZR
352/02, WM 2004, 2491, 2494 und vom 31. Januar
2005 - II ZR 200/03, WM 2005, 547, 548). Es spricht
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nichts dafür, das Berufungsgericht, das seinem Urteil
erklärtermaßen die Rechtsprechung des Bundesge-
richtshofs hatte zugrunde legen wollen, werde die
nach Erlass des Berufungsurteils geänderte Recht-
sprechung des Bundesgerichtshofs zu dieser Frage
künftig nicht beachten (vgl. BVerfG, Beschlüsse vom
25. Juli 2005 - 1 BvR 938/03, Umdruck S. 5, 8 und
vom 26. Juli 2005 - 1 BvR 85/04, NJW 2005, 3345;
Senatsbeschlüsse vom 8. April 2003 - XI ZR 193/02,
WM 2003, 1346, 1347 f. und vom 17. April 2007
- XI ZR 343/05, Umdruck S. 2 f.). Von einer weiteren
Begründung wird gemäß § 544 Abs. 4 Satz 2 Halbs. 2
ZPO abgesehen.
Der Gegenstandswert für das Beschwerdeverfahren
beträgt bis 60.000 €.
Nobbe Joeres Mayen
Ellenberger Schmitt
Vorinstanzen:
LG Stuttgart, Entscheidung vom 07.11.2005 - 14 O 105/05 -
OLG Stuttgart, Entscheidung vom 12.06.2006 - 6 U 329/05 -