Rechtsanwältin Franziska Richardt

Kanzlei Momen
52070, Aachen
Rechtsgebiete
Strafrecht Verkehrsrecht Familienrecht
15.03.2014

Nach 1 Sekunde Anruf zum Inserat – Wie geht das?

Gestern war mein Schwager bei mir. Er will seinen 99er Honda Accord veräußern und fragte mich, ob wir den einmal bei mobile.de reinstellen können. Klar, warum denn nicht?

Gesagt, getan. Wir haben alle Informationen eingestellt und auf “Jetzt veröffentlichen” geklickt. Es erschien ein Fenster mit dem Hinweis, dass wir einen per SMS geschickten Code eingeben müssen. Im selben Augenblick – also vielleicht eine Sekunde nach dem Klick auf “Jetzt veröffentlichen”, klingelte schon das Handy. Der Mann am anderen Ende der Leitung fragte nach dem Honda.

Wie konnte das sein?

Überrascht schauten wir uns gegenseitig an. Wie konnte das sein? Wenn das Inserat tatsächlich nach dem Klick veröffentlicht wurde, hatte der Mann diese gesehen und gleich zum Hörer gegriffen. Das heißt, entweder hat er die wichtigsten Daten überflogen oder nicht einmal das.

1. Vermutung: Alert-Apps

Meine Vermutung war, dass der gute Mann eine App einsetzt. Eine entsprehcnde Autohändler-App hatte ich einmal hier vorgestellt. Ich weiß, dass in diesen eine Alert-Funktion ist, die man nach Kriterien wie Baujahr oder Modell konfigurieren kann. Dass diese auch recht schnell bei der Informationszuteiling sind, hatte man mir schon gesagt. Dennoch müsste mindestens eine Minute vergehen zwischen

  • Benachrichtigung erhalten
  • kurzer Check
  • Telefonnummer wählen

Hier dauerte es gerade einmal eine Sekunde.

2. Vermutung: Es wird mitgelesen

Meine zweite Vermutung lautet, – und sie ist zugegeben ein wenig NSA-verseucht – dass wir schon beim Eintragen der Fahrzeuginformationen beobachtet wurden. Das Teile des Inserats schon vor dem letztendlichen Klick einsehbar sind. Das Fahrzeug hat gefallen, man wartet am Ende eigentlich nur noch auf die Telefonnummer.

3. Vermutung: Jedes Inserat wird abgecheckt

Meine dritte und letzte Vermutung ist, dass es Händler gibt, die jedes neue Inserat einmal abchecken. Auch unser Anrufer war offensichtlich ein Händler, dem es nichts ausmachte, dass der Wagen noch keinen TÜV. Er kam gleich mit einem Gegenangebot: 1.200 € zu 1.750 €, die der Schwager verlangt. Probieren kann man es ja. Der Wagen wäre dann sofort weg.

Wahrscheinlich werden diese Fahrzeuge dann nach Afrika verschifft, wo es sowieso keinen interessiert, ob der Wagen TÜV hat oder nicht.

Was ist Eure Meinung?

Das sind meine Vermutungen? Wisst Ihr es besser oder habt eventuell eine andere Vermutung?

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