Freudig erstaunt stellte ich jüngst fest, dass es nicht nur ein digitales Blog-Leben gibt. Der Haufe-Verlag gibt ein Kanzleikompendium „Arbeitsrecht 2012“ heraus – dabei handelt es sich um ein Printprodukt (für alle, die jetzt unsicher werden: Das ist ein auf Papier – ein Zelluloseprodukt, das in einem jahrhundertealten chemischen Verfahren gewonnen wird – mit Farbe gedrucktes haptisches Produkt).
Im redaktionellen Teil hat Jochen Zenthöfer einen Artikel über juristische Blogs geschrieben und mich dafür ausführlich interviewt. Dass ich den Artikel auch darüber hinaus überaus gelungen finde, ist kein Eigenlob, sondern ein Verdienst von Jochen Zenthöfer, der ja mehr getan hat, als über mich allein zu schreiben: In der schier unüberschaubaren juristischen Bloggosphäre sollte sich jeder (künftige) Blogger mit den dort angesprochenen Grundsatzthemen (warum bloggen? Unseriöse Praktiken, Mehrwert) mal befassen.
Das Printprodukt selbst müssen Sie leider kaufen, es sei denn, Sie haben das Personalmagazin abonniert (dann haben Sie es schon bekommen)…das Prädikat, dieser Blog sei eine Mischung zwischen Zeitung und Fachartikel, ist sehr erfreulich und deckt sich mit der Intention des Autors (gut, wenn das auch andere merken – das wird Ihnen jeder Kommunikationswissenschaftler bestätigen…).
Haufe hat – online – auch in lockerer Reihenfolge Blogs besprochen und bewertet. Bislang gibt es solche Beiträge nur für drei Blogs: Den berühmten Law Blog von Udo Vetter, unseren Blog reuter-arbeitsrecht und seit einigen Tagen auch über den Blog von Carsten Hoenig. Die Kritik ist hier konstruktiv, aber drei Missverständnisse würde ich gerne ausräumen: Ich bin kein Gegner von Allgemeinverbindlicherklärungen, nur ein Gegner rechtswidriger AVEs vor allem im Baugewerbe; Urlaubsrecht ist nicht mein Lieblingsthema, ich habe es schon im Fachanwaltskurs gehasst; schließlich: Es mag sein, dass Carsten Hoenig auf seinem Blog schreibt, was ihm gerade in den Sinn kommt, aber wozu sind Blogs denn sonst da? Nachzulesen beim Haufe-eigenen Blogratgeber. 
Ein gutes Projekt, das hoffentlich wie versprochen weitergeführt wird.
Genug. Nun wieder an die Wissenschaft, das Arbeitsrecht auch unter ungünstigen Bedingungen durchzusetzen. Mehr dazu bald auf diesem Sender.