a) Staubhemdfall, RGSt 8, 267 (Entscheidungen des Reichsgerichts, viel Erfolg mit der Frakturschrift::)) Erläuterung aus dem großen Wörterbuch der Brüder Grimm: STAUBHEMD, n. in Süddeutschland ein hemdartiger leinwandkittel, welcher zum schutz gegen den staub bei langen wanderungen über dem rock getragen wird; ein theil der handwerksburschentracht in jener zeit, da das wirkliche wandern noch als fröhliche pflicht vom handwerk gefordert wurde: sie standen wehmutsvoll vor der hausthüre der Züs Bünzlin, in lange braune röcke gekleidet mit alten verwaschenen staubhemden darüber KELLER 4, 246 (die drei gerechten kammacher). er (der dritte reisende) trug ein staubhemd von ungebleichter leinwand mit einem kleinen, über die schulter hängenden kragen und auf dem rücken einen nicht ungewichtigen leinwandtornister VISCHER auch einer 1, 29.

Vereinfachter Staubhemd-Fall

A begeht einen Totschlag. Am Morgen davor gibt ihm seine Frau ein blaues Staubhemd zum Anziehen (das ist ein weites Hemd, dass man über der normalen Kleidung trägt), dass er bei dem Totschlag trägt. Hätte seine Frau ihm das Hemd nicht gegeben, hätte er sic ein anders Hemd selbst aus dem Schrank genommen. Hat sich die Frau auch strafbar gemacht? Nach welchen Normen?