Rechtsanwalt Sanjay Bakshi

Keller Menz Rechtsanwälte
80331, München
30.06.2010

Pausen Klau’n

Der Traum eines jeden Arbeitgebers!: Ein Arbeitnehmer, der geradezu darauf brennt, zu arbeiten! Der beim Weckerläuten in der Früh wie eine Rakete aus dem Bett zischt und mit den Beinen unter den Armen durchs Werktor rast, während sämtlich Bäume auf seinem Arbeitsweg wegen der Zugluft fortan entlaubt sind! Der Traum eines jeden Arbeitgebers? Folgender Dialog: Chef: Komm Erwin, is gleich Mittag. Mach mal Pause! Erwin: Geht nich, Chef, muss arbeiten arbeiten arbeiten! Chef: Erwin?! Pause hab ich doch gesagt! Erwin: Arbeitenarbeitenarbeitenarbeiten! Chef: Menschenskinder! Erwin! Pause!!!!!!!! Erwin: Arbtnarbtnarbtnarbtnarbtn artnartnartnartn atnatnatn Chef: Aaaah!… Pass mal auf, Erwin, Du machst jetzt PAUSE! DAS IST EINE WEISUNG! Erwin: Nein Chef, Du kannst mir doch das Arbeiten nicht verbieten!? Chef: Und wie ich das kann! OK, zugegeben: Ein solcher Dialog wird eher selten stattfinden. Wichtig zu wissen ist aber immerhin: Der Chef kann unter Berücksichtigung seiner und der Interessen von Erwin, Erwin in die Pause schicken; und zwar unabhängig davon, wie viel Arbeitsstunden Erwin täglich zu erbringen hat. Etwas realistischer wird aber die Fortsetzung des Dialogs sein! Erwin: Na gut, Chef, dann zahlst Du mir aber die Pausen! Du hast sie ja angeordnet! Chef: Pass mal auf Erwin: Pause is’ nich’ Arbeit und wo nich Arbeit, da kein Lohn. Realistisch? Und also kein Traum? Ja, denn der Chef von Erwin hat auch damit recht: BAG vom 16.12.2009 – 5 AZR 157/09.