Harold Treysse

Privat
13407, Berlin
11.04.2010

Prozessmangement in der Anwaltskanzlei

Während in der Vergangenheit
  • Aufbauorganisation und
  • Ablauforganisation
bei der Organisation einer Anwaltskanzlei bezogen auf einzelne Funktionen im Vordergrund standen, sehen sich heutige Kanzleien einem immer größer werdenden Druck ausgesetzt, ihre Organisation nachhaltig zu optimieren.
Hier hilft nur ein gutes Prozessmanagment. Gutes Prozessmanagement nimmt Abstand von der bisherigen überwiegend genutzten funktionsbasierenden Organisation. Im Vordergrund steht der Prozess mit seinen vielfältigen Schnittstellen zu anderen Prozessen, aber auch anderen Funktionen. Nehmen wir alleine den Prozess “Posteingang”. Dieser ist in einer Anwaltskanzlei den sogenannten “Kernprozessen” zuzurechnen. Hier können eine Vielzahl von Schnittstellen angesprochen sind, wie z. B. zur Funktion Personalverwaltung, Finanzen etc., aber auch zu sonstigen Prozessen, wie z. B. Fristen u. Termine, Mandatsverwaltung etc. Bevor Maßnahmen zur Prozessgestaltung vorgenommen werden können, muss allerdings erst einmal eine Übersicht über vorhandene Prozesse gefertigt werden. Hierbei sind alle Prozessarten, wie z. B.
  • Führungsprozesse (betreffend Management der Kanzlei, Wissenmangement etc.)
  • Kernprozesse (alle Hauptprozesse die der Abwicklung der Mandate, Projekte etc. dienen)
  • Unterstützende Prozesse (Prozesse, die nicht dem Kerngeschäft dienen und daher auch ausgelagerten werden können, wie z. B. reine Supportprozesse)
zu erfassen und in diese Klassen einzuteilen. Für die Darstellung der Prozessstruktur der Kanzlei bietet sich z. B. ein Mindmapping-Tool an. Dieses gibt es auch als FreeWare z. B. unter http://freemind.softonic.de/ Soweit Sie diese Tätigkeit selbst vornehmen wollen, empfehle ich als Einstieg einen guten Artikel von Stefan Becker, den Sie unter http://www.projektmagazin.de/magazin/abo/artikel/2005/1305-2.html finden. Anraten würde ich allerdings, sich diesbezüglich externer Unterstützung durch einen auf Anwaltskanzleien spezialisierten Berater zu versichern. Die hierfür notwendigen Investitionen amortisieren sich kurzfristig.