Rechtsanwalt Dr. Alexander Hartmann

Friedrich Graf von Westphalen & Partner mbB
10117, Berlin
Experte
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Handelsrecht und Gesellschaftsrecht Venture Capital und Startups
Rechtsgebiete
Handelsrecht und Gesellschaftsrecht Zivilrecht Bilanzrecht
01.09.2010

Das Ende des Opt-In-Internet

Schöne Analyse von Michael Seemann (@mspro) in der ZEIT:Die Zeit des Opt-In-Internets ist vorbei und auf das Opt-Out ist kein Verlass. Der Kontrollverlust macht keinen Halt vor Internet-Nicht-Nutzern. Im Netz existiert bald eine Repräsentation von jedem, ob wir wollen, oder nicht. Man kann das ignorieren. Verschwinden aber wird das virtuelle Profil dadurch nicht. Es wird wachsen und immer wichtiger werden, auch für das Offline-Leben. Man kann versuchen, mit Anwälten und vielen Briefen dagegen anzukämpfen, aber diesen Kampf wird man auf lange Frist verlieren. Wer Teil der Welt ist, wird Teil des Internets sein.

Es bleibt nur eine Chance: es beeinflussen. Es gibt effektivere und bessere Möglichkeiten, Einfluss auf das eigene Bild zu nehmen, als es verpixeln zu lassen. Man sollte seine Daten selber in die Hand nehmen, an seinem öffentlichen Bild arbeiten. In der stofflichen Welt überlegen wir auch, was wir wem erzählen und was besser nicht wir gehen bewusst mit unserem Wissen und unserem Selbst um. [...]

Widerspruch bei Street View einzulegen ist der falsche Weg. Besser wäre es, sich mit dem Internet auseinander zu setzen. Es zu ignorieren, heißt jedenfalls, sein digitales Abbild den anderen zu überlassen.Kommende Generationen werden wahrscheinlich herzlich darüber lachen, dass am Anfang des 21. Jahrhunderts naive Zeitgenossen ohne jede Selbstironie verkündeten, nicht "im Internet stehen" zu wollen.