Urteil des BGH vom 24.11.2014

Verfassungsbeschwerde, Formerfordernis, Kopie

BUNDESGERICHTSHOF
BESCHLUSS
I X Z B 6 3 / 1 4
vom
24. November 2014
in dem Rechtsbeschwerdeverfahren
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Der IX. Zivilsenat des Bundesgerichtshofs hat durch den Vorsitzenden Richter
Prof. Dr. Kayser, die Richter Prof. Dr. Gehrlein und Vill, die Richterin Lohmann und
den Richter Dr. Fischer
am 24. November 2014
beschlossen:
Die Erinnerung des Rechtsbeschwerdeführers gegen den Ansatz
der Gerichtskosten gemäß Kostenrechnung vom 28. Oktober 2014
(Kassenzeichen ) wird als unzulässig verworfen.
Gründe:
Der als Erinnerung gemäß § 66 Abs. 1 Satz 1 GKG auszulegende
Rechtsbehelf des Rechtsbeschwerdeführers ist unzulässig. Die E-Mail des Klä-
gers vom 10. November 2014, mit der er die Kostenrechnung ablehnt, genügt
nicht der nach § 66 Abs. 5 Satz 1 GKG vorgesehenen Form. Sie trägt weder
eine (in Kopie wiedergegebene) Unterschrift (vgl. BGH, Beschluss vom 15. Juli
2008 - X ZB 8/08, NJW 2008, 2649 Rn. 8 ff) noch ist sie mit einer qualifizierten
elektronischen Signatur nach dem Signaturgesetz versehen, was entgegen
dem Wortlaut des nach § 5a GKG anwendbaren § 130a Abs. 1 Satz 2 ZPO ein
zwingendes Formerfordernis ist (BGH, Beschluss vom 14. Januar 2010 - VII ZB
112/08, BGHZ 184, 75 Rn. 11 ff; vom 14. Mai 2013 - VI ZB 7/13, BGHZ 197,
209 Rn. 7).
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Überdies ist der erfolgte Kostenansatz richtig. Es ist die in Nr. 1826 der
Anlage 1 zum Gerichtskostengesetz vorgesehene Festgebühr in Höhe von
120
€ angesetzt worden. Deren Fälligkeit hindert eine Verfassungsbeschwerde
nicht (BGH, Beschluss vom 11. Dezember 2003 - V ZR 416/02, JurBüro 2004,
439).
Kayser
Gehrlein
Vill
Lohmann
Fischer
Vorinstanzen:
LG Dortmund, Entscheidung vom 8.8.2014 - 1 T 115/14 -
OLG Hamm, Entscheidung vom 18.9.2014 - I-11 W 83/14 -
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